Hochsensitive Eltern

Als Mama oder Papa eines Kindes, das sich oft anders verhält als Normalfühler befindest du dich in einem Spagat zwischen Empathie und Mitleiden, zwischen „an die Hand nehmen“ und „Verantwortung tragen“ für dein geliebtes Kind.

Dazu kommt noch dein eigenes Gefühlsleben als Normalfühler oder als Vielfühler.

Zunächst soll es um die Kombination Vielfühler-Elternteil und Vielfühler-Kind gehen.

Indem du selbst einen Weg suchst, die Balance zu halten zwischen

  • Wissen und Umsetzen, was dir gut tut
  • den Tag nicht zu voll zu packen
  • rechtzeitig für Entspannung zu sorgen
  • eine gute Struktur für deinen Tag zu finden
  • bist du Modell für dein Kind.

Du kennst selbst dein Hin- und Hergerissen sein zwischen verschiedenen Extremen, die sich schienbar widersprechen, aber beide ihren Platz in deinem Leben haben dürfen und du lernst immer mehr, mit dieser Spannung zu leben.

Zum einen sehnst du dich nach Freiheit, hast aber auch ein sehr hohes Bedürfnis an Sichterheit/Halt. Wenn du es gelernt hast, hinter die Kulissen zu schauen und deinen Ängste, die dich lähmen ins Auge zu schauen, entdeckst du, wie du plötzlich in die Gänge kommst.

Genauso ergeht es deinem hochsensitiven Kind. Du bist zum einen Anschauungsobjekt für das Kind, aber auch Wegbegleiter.

Du lebst im Spannungsfeld „dich auf das Kind einlassen“ und dann wieder „loslassen“.

Du hast dein eigenes Wohl im Blick, aber auch das deines Kindes.

Für einen Normalfühler-Elternteil eines hochsensitiven Kindes liegt die Herausforderung darin, das Kind in seinem Anderssein zu akzeptieren und liebevoll zu begleiten, auch wenn du dich nicht wirklich in die Gedankenwelt des Kindes hineinversetzen kannst. Für dich mag sich das Leben an manchen Stellen geordneter anfühlen und du darfst deinem Kind helfen, sich zu strukturieren und den Überblick zu behalten. Dazu braucht dein Kind allerdings viel mehr Zeit als du brauchen würdest. Weniger ist mehr.

Es geht hier nicht um eine Bewertung, ob es besser oder schlechter ist, Vielfühler oder Normalfühler zu sein, sondern darum, die Persönlichkeit des anderen wertzuschätzen und dem anderen in seiner Andersartigkeit ein guter Wegbegleiter zu sein.